Reporting oder Dashboard? Beenden wir das Verwirrspiel
Viele Marketing- und BI-Teams stehen vor derselben Herausforderung: Es gibt unzählige Dashboards, doch niemand trifft fundierte Entscheidungen. Oder es werden mühsam Reports erstellt, aber die Performance ist längst eingebrochen, wenn sie endlich gelesen werden.
Was ist besser: Dashboard oder Reporting? Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an. Die längere, und für Ihr Unternehmen entscheidende, Antwort finden Sie in diesem Artikel.
Wir bei KEMB unterstützen Unternehmen beim Aufbau skalierbarer Reporting-Strukturen und datengetriebener Entscheidungsprozesse.
Wenn Sie zuerst einige Grundlagen klären möchten, empfehlen wir unseren Beitrag:
Was ist ein Marketing Reporting – dort erfahren Sie, wie KPIs sinnvoll strukturiert und Reporting-Prozesse nachhaltig aufgebaut werden.
Table of Contents
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen:
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was ein Dashboard tatsächlich leisten kann und wo es nicht reicht,
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warum Reportings mehr sind als nur PowerPoint-Dateien mit Zahlen,
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und wie Sie beides so kombinieren, dass Ihre Teams handlungsfähig werden.
Schnellcheck: Was braucht Ihr Team: Reporting oder Dashboard?
Wenn Sie heute entscheiden müssten, ob Sie ein Reporting oder ein Dashboard benötigen – wüssten Sie es sofort?
Diese kompakte Entscheidungshilfe unterstützt Sie dabei:
Entscheidungskriterium | Dashboard | Reporting |
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Ziel | Monitoring in Echtzeit | Analyse, Rückblick, Kontext & Handlungsempfehlung |
Zielgruppe | Operative Teams, Analyst:innen | Management, Stakeholder, Investoren |
Datenaktualität | Echtzeit / Near-Realtime | Periodisch (z. B. monatlich, quartalsweise) |
Format | Interaktiv, filterbar, visuell | Dokumentiert, strukturiert, ggf. kommentiert |
Typische Tools | Power BI, Tableau, Looker Studio | PDF, PowerPoint, BI-Export, automatisiert |
Beispiel | ROAS in Live-Kampagne beobachten | Monatsbericht mit Handlungsempfehlungen |
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Wenn Sie sofort sehen möchten, was passiert → Dashboard
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Wenn Sie verstehen möchten, warum etwas passiert ist → Reporting
Begriffsklärung: Reporting vs. Dashboard einfach erklärt
Was ist ein Reporting?
Ein Reporting ist eine strukturierte Zusammenstellung von Daten – in der Regel rückblickend, regelmäßig und kommentiert.
Ziel: Entwicklungen analysieren, Muster erkennen und Entscheidungen vorbereiten.
Typische Merkmale:
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Zeitbezug (z. B. Monatsreport)
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Fixiertes Format (PDF, Slides)
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Kommentierung, Empfehlungen
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Zielgruppe: Management & Stakeholder
Beispiel: Ein Marketing-Reporting zeigt, wie sich der ROAS über drei Monate verändert hat und warum.
Was ist ein Dashboard?
Ein Dashboard ist eine interaktive Visualisierung von Daten – meist in Echtzeit oder nahezu in Echtzeit.
Ziel: Monitoring, Steuerung, schnelle Übersicht über relevante KPIs.
Typische Merkmale:
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Live-Daten
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Interaktive Filter, Drilldowns
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Operative Zielgruppen
Beispiel: Ein PPC-Dashboard zeigt täglich Spend, CPC und Conversion-Rates – aktuell und visuell.
Was viele Unternehmen falsch machen (und wie Sie es besser machen können)
Viele Unternehmen investieren viel Zeit in Dashboards und trotzdem bleibt die wichtigste Frage unbeantwortet: „Was sollen wir jetzt tun?“
Diese Fehler beobachten wir häufig:
Dashboards ohne Zielgruppe
→ Zu viele KPIs auf einmal – niemand fühlt sich angesprochen.
Lösung: Rollenbasierte Dashboards entwickeln.
Reportings ohne Story
→ Zahlen ohne Kontext.
Lösung: Daten-Storys mit klarer Interpretation und Empfehlungen.
Tool-First statt Setup-First
→ Falsche Toolwahl ohne sauberes Fundament.
Lösung: Erst Datenstruktur & Prozesse, dann Tools wählen.
Entweder/oder statt sowohl-als-auch
→ Dashboards und Reports gegeneinander gedacht.
Lösung: Kombination – je nach Ziel und Zielgruppe.
Praxis: So machen es erfolgreiche Teams
Dashboard für Performance-Monitoring
Use Case: Paid Media Monitoring (ROAS, Spend, CTR)
Tool: Lookerstudio oder Power BI (Tipp: unser Vergleich beliebter Business Intelligence-Tools)
Vorteil: Reaktion in Echtzeit
Reporting für Strategie & Management
Use Case: Monatsreport für Funnel, Leads & SQL-Qualität
Tool: PowerPoint über BI-Automation
Vorteil: Kontext & Empfehlungen
Hybrides Setup mit klarem Datenfluss
Use Case: E-Commerce-Unternehmen mit Performance- & Strategiebedarf
Setup: Dashboard fürs Tagesgeschäft, Reporting für Reviews
Stack: Snowflake + dbt + Power BI
Ergebnis: Klarheit, Effizienz, skalierbare Prozesse
Wer sich für Snowflake interessiert, sollte auch einen Blick auf unseren Vergleich von Snowflake und Databricks werfen.
Setup & Datenfluss: Das unterschätzte Fundament
Viele Reporting-Probleme beginnen nicht im Tool, sondern tief darunter – in der Datenbasis. Ohne klare Definitionen, saubere Prozesse und automatisierte Datenflüsse verlieren Dashboards und Reportings ihre Aussagekraft. Gerade in wachsenden Unternehmen wird das schnell zu einem Engpass: KPI-Inkonsistenzen, manuelle Workflows, fehlende Transparenz.
Deshalb gilt: Wer wirkungsvolle Reports und Dashboards aufbauen möchte, braucht zuerst eine verlässliche, automatisierte und skalierbare Datenstruktur. In diesem Kapitel zeigen wir, woran typische Setups scheitern – und wie ein modernes, sauberes Datenfundament aussieht.
Typische Schwächen:
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Uneinheitliche KPI-Definitionen
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Keine automatisierten Datenpipelines
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Datensilos & Copy-Paste-Prozesse
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Fehlende Rollenverteilung
Unser Setup-Ansatz bei KEMB:
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KPI-Frameworks & klare Zuständigkeiten
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Automatisierung mit bspw. Fivetran, dbt & Snowflake
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Trennung von Visualisierung und Analyse
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Schulung & Enablement
Tools & Technologien im Vergleich
Auch wenn Tools nicht das Herzstück einer BI-Strategie sind, spielen sie eine wichtige Rolle im Reporting- und Dashboarding-Prozess. Die richtige Plattform kann dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, Daten sauber zu visualisieren und verschiedene Zielgruppen effizient zu bedienen.
Doch welches Tool eignet sich für welchen Zweck – und worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden? In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen einige Plattformen kurz vor, zeigen Unterschiede und erklären, wie unsere Kunden mit Power BI, Looker Studio, Tableau und dbt arbeiten.
Power BI
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Ideal für Enterprise-Umgebungen
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Integration mit Microsoft-Ökosystem
Looker Studio
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Kostenlos, leicht zu bedienen
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Starke Google-Anbindung
Tableau
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Leistungsstark für explorative Visualisierung
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Ideal für komplexe Datenstorys
dbt + Power BI für automatisiertes Reporting
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Modellierte, versionierte Datenbasis
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Automatisierte Reports auf Knopfdruck
Für mehr Details lesen Sie unseren ausführlichen Vergleich beliebter Datenvisualisierungstools.
Fazit: Erfolgreiches Reporting beginnt mit der richtigen Fragestellung
Wer Reporting und Dashboards gegeneinander ausspielt, verliert schnell den Blick fürs Wesentliche: Es geht nicht um das Tool, sondern um die Entscheidung, die darauf basiert.
Dashboards bieten Geschwindigkeit, Visualisierung und die Möglichkeit, operative Prozesse in Echtzeit zu steuern. Sie helfen Teams, schnell zu reagieren – sind aber oft erklärungsarm. Reportings hingegen liefern Tiefe, Kontext und strategische Ableitungen. Sie ermöglichen es, Entwicklungen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Beide Formate haben ihren Platz, wenn sie klar nach Ziel, Zielgruppe und Zweck eingesetzt werden.
Noch wichtiger: Weder das schönste Dashboard noch das detaillierteste Reporting hilft weiter, wenn die Datenbasis unklar, fragmentiert oder manuell gepflegt ist. Ohne konsistente KPIs, automatisierte Datenflüsse und ein sauberes Setup können weder Dashboards noch Reports ihr Potenzial entfalten.
Bei KEMB sehen wir täglich, wie viel Potenzial in sauber orchestrierten Reporting-Systemen steckt. Vorausgesetzt sie werden mit der richtigen Infrastruktur, den passenden Tools und vor allem mit einem klaren Verständnis für ihre Funktion aufgebaut. Unsere Empfehlung: Denken Sie von der Entscheidung her, nicht vom Tool. Die besten Teams setzen in aller Regel auf beides, abgestimmt auf Rollen, Datenflüsse und Geschäftsziele.
Wenn Sie herausfinden möchten, wie ein Reporting- und Dashboard-Setup in Ihrem Unternehmen aussehen kann, das wirklich wirkt: Sprechen Sie mit uns.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Reporting und Dashboard?
Ein Reporting analysiert und bewertet Daten rückblickend. Dashboards zeigen aktuelle Zahlen visuell und interaktiv.
Wann sollte ein Dashboard eingesetzt werden?
Wenn operative Entscheidungen auf Basis aktueller Daten getroffen werden müssen – z. B. in Paid-Kampagnen.
Was bringt ein Reporting zusätzlich?
Es liefert strategischen Kontext, Entwicklungstrends und konkrete Empfehlungen.
Kann ein Dashboard ein Reporting ersetzen?
Nein – Dashboards liefern Überblick, Reportings interpretieren und leiten ab.
Wie kombiniert man beides sinnvoll?
Dashboards für das operative Tagesgeschäft, Reportings für Management und Strategie.